Nach der Abstimmung ist vor der Abstimmung
Wenn dieses Editorial im Newsletter erscheint, haben wir das Abstimmungswochenende hinter uns und die Lage hat sich hoffentlich wieder beruhigt. Ich habe es zwar so wahrgenommen, dass im Vorfeld dieser Initiativer weniger heftige Kämpfe ausgetragen wurden, als letztes Jahr im Vorfeld der Trinkwasserinitiative. Was bedeutet das wohl? Nehmen wir diese Initiative weniger ernst, weil wir letztes Jahr die letzte Runde gewonnen haben? Wenn ich mich umsehe, dann sehe ich, dass viele Landwirtinnen und Landwirte, Bekannte und Freunde, die rund um die Landwirtschaft tätig sind, alles geben auf ihrem What’s App Status und rund um ihren Hof mit Plakaten etc. Was mir bleiben wird, ist die Aussage eines Freundes, der bemerkte: Hoffentlich setzen sich die Landwirte weiterhin ebenso stark für Tierwohl und Tiergesundheit ein, wie sie sich jetzt mit plakatieren und «Status versenden» ins Zeug legen! Das sollten wir uns wohl hinter die Ohren schreiben. Die Tierproduktion und die tierischen Lebensmittel werden im Fokus der Öffentlichkeit bleiben. Wir müssen dranbleiben und weiter Tierwohl und Tiergesundheit optimieren. Was mir auch zu Denken gab, war wie auf der» Ja – Seite» für mich nicht nachvollziehbare Zusammenhänge hergestellt und Fakten verdreht wurden. Wir haben bei der Kommunikation und dem Aufzeigen der wirklichen Zusammenhänge noch Potential für Verbesserung.
Ja, die Tierproduzenten müssen immer alles darlegen, sich fast schon rechtfertigen, wenn sie ein krankes Tier behandeln, niemand sonst muss so transparent sein! So wird manchmal geklagt…aber es ist halt so: Nutztiere werden gegessen, Menschen die Antibiotika bekommen nicht. Wir wachsen auf mit dem Credo, dass «Tierli quälen» etwas ganz Schlimmes ist.
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Judith Peter-Egli
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Das ist ja auch richtig so, aber die Konsequenz daraus ist, dass wir alle, die wir in der Tierproduktion tätig sind, uns bewusst sein müssen, wieviel emotionale Energie in diesen Themen steckt. Das wird sich nicht ändern. Wir müssen uns weiterhin darum bemühen, so zu arbeiten, dass Transparenz kein Problem darstellt! Ich habe letzten Sonntag (18.9.) im Kälberstall von Dani Buchli in Aeugstertal ZH, im Rahmen des Anlasses «vo Puur zu Puur», verbracht. Solche Events helfen, Gräben aufzuschütten. Mehr dazu im nächsten RGS-Newsletter.
Judith Peter-Egli
Operative Leiterin
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