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Geschätzte Mitglieder
Endlich, das Projekt mit den KGD-Tränkern ist gestartet.
Mit Vorfreude erwartete ich meine ersten „richtigen“ KGD-Tränker auf dem Betrieb. Den Kälberstall unterteilte ich in zwei Gruppen für je 19 normale Marktkälber und 19 KGD-Tränker, die auf dem Geburtsbetrieb besonders gut aufgezogen und bereits geimpft wurden. Die normalen Tränker kamen alle am Montag wie geplant aus der Region und die KGD-Tränker sollten zwei Tage später geliefert werden. Es folgten vier Lieferungen mit je vier Tieren aus Staffelbach, Bazenheid, Urswil und Utzenstorf – und Ende Woche fehlten immer noch drei KGD-Tränker.
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Wo liegt das Problem? Warum schaffen wir es nicht, 19 Gesundheitstränker in einer Woche bereit zu stellen? Ist eine ungenügende Motivation bei den Milchbetrieben vorhanden, den Mehraufwand für die Aufzucht der Tränker in Angriff zu nehmen? Ist die Prämie zu klein? Ist der Papierkram zu gross? Es kursieren Gerüchte, welche besagen, dass nur drei Tränker pro Geburtsbetrieb am Projekt teilnehmen können und die restlichen Kälber nicht. Das stimmt so nicht - aktuell können alle KGD-Tränker geliefert werden.
Wie wollen wir mit so vielen offenen Fragen ein langfristiges Programm aufbauen, welches die motivierten Milchbauern unterstützt und ihre Mehrleistung und ihr Engagement für gesunde Tränker honoriert? Für mich ist klar: wenn der Kälberhandel nicht mit Herz mitzieht, wird es schwierig bleiben. Noch zu häufig werden irgendwelche Gewichte mit unklaren Preismasken überzahlt, Prämien für Tränkerpässe vergütet – und nur wenige Begleitdokumente waren korrekt ausgefüllt. So ist noch grosser Handlungsbedarf vorhanden – denn ein gesunder, belastbarer Tränker für den Mäster bedingt auch einen gesunden Kälberhandel, der mit an einem Strang zieht. Wir sehen die Bemühungen des Handels in unserer Projektgruppe – aber wir wissen auch von vielen anderen Händlern, die bei diesem Thema nur abwinken.
Mir ist bewusst, dass solch ein Projekt nicht fehlerfrei starten kann und so braucht es sicherlich von allen Beteiligten Zeit, Geduld, grosses Engagement und den Willen, gemeinsam das Ziel zu erreichen. Umso wichtiger ist es, dass wir auch weiterhin mit Herzblut dafür ringen, damit das Projekt KGD-Tränker und die Folgerungen für ein Gesundheitsprogramm ein grosser Erfolg werden!
Werner Kipfer
Vorstandsmitglied KGD
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