Vet's Corner 8/2022
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Herd-level prevalence of Mycoplasma bovis in Swedish dairy herds determined by antibody ELISA and PCR on bulk tank milk and herd characteristics associated with seropositivity.
Herdenprävalenz von Mycoplasma bovis in schwedischen Milchviehbeständen, bestimmt durch Antikörper-ELISA und PCR in Tankmilch und Herdenmerkmale, die mit Seropositivität in Zusammenhang stehen.
Hurri E, Ohlson A, Lundberg A, Aspán A, Pedersen K, Tråvén M (2022).
J. Dairy Sci. 105, 7764-7772.
Journal of Veterinary Internal Medicine
Mycoplasma bovis ist ein im Kuh- und Kälberstall überaus wichtiger Erreger, der vor allem Mastitiden, Pneumonien, Arthritiden und Otitiden verursacht. Die Behandlung mit Breitspektrum-Antibiotika bleibt aufgrund von Resistenzen häufig erfolglos. Es entwickeln sich dann chronische Erkrankungen mit erheblichen Konsequenzen für das Tierwohl und hohen ökonomischen Einbussen. Die Elimination von M. bovis aus infizierten Herden gilt als schwierig oder gar unmöglich. Insofern ist die Verhinderung von Infektionen auf Ebene der Herde und des Einzeltieres von zentraler Bedeutung. Das wiederum erfordert eine zuverlässige und praktisch durchführbare Diagnostik. Die kulturelle Anzüchtung der Erreger ist jedoch zeitaufwändig, schwierig und teuer. Der Nachweis der Erreger mittels real-time PCR ist einfacher und hat eine hohe Sensitivität. Auch der Nachweis von Antikörpern ist relativ einfach und zudem schnell durchführbar sowie vergleichsweise billig. Ein neu etablierter ELISA (ID Screen® Mycoplasma bovis; IDvet) hat eine akzeptable Sensitivität (93.5 %) und Spezifität (98.6 %) und scheint belastbarere Ergebnisse zu liefern als der bislang vorherrschende BIO K302 ELISA von Bio-X.
Die Autoren der Studie untersuchten Tankmilchproben von 3‘144 Herden (entsprechend 99.1 % aller schwedischen Milchviehherden) mittels ID Screen auf Antikörper gegen M. bovis und führten zudem eine PCR zum Erregernachweis durch. Sie werteten zusätzlich den Status der Tiergesundheit der Herden anhand der Eintragungen im Herdenmanagementprogramm in den 12 Monaten vor Entnahme der Tankmilchproben aus.
In 4.8 % der getesteten Tankmilchproben wurden Antikörper nachgewiesen. Damit war die Prävalenz auf nationaler Ebene niedriger als die Verbreitung gemäss Ergebnissen anderer Studien in Dänemark (7.1 %) und Belgien (24.8 %). Es zeigten sich drastische regionale Unterschiede – so befanden sich zwei Drittel der positiven Herden im Süden des Landes in nur zwei der insgesamt 21 schwedischen Provinzen. Die Autoren vermuten die relativ geringe Viehdichte in Schweden als Erklärung. Die Auswertung der Daten mittels logistischer Regression zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit positiver Tankmilchproben mit steigender Herdengrösse deutlich zunahm (OR 8.8 für Herden mit mehr als 120 Kühen verglichen mit Herden < 40 Kühe). Die Mortalität von Jungvieh (im Alter von 2-15 Monaten) war zudem signifikant höher in Herden mit positiven Tankmilchproben verglichen mit negativen Herden (OR 1.8). Weiterhin ergaben sich Hinweise auf einen höheren Anteil subfertiler Kühe in positiven verglichen mit negativen Herden.
Die Untersuchung der Tankmilch mittels PCR führte in keiner einzigen Probe zu einem positiven Ergebnis – vermutlich bedingt durch eine überwiegend nur niedrige Prävalenz von ausscheidenden Kühen in der Herde. Zudem weiss man, dass die die Ausscheidung von M. bovis über die Milch nur intermittierend erfolgt – und die Milch akut kranker Kühe ohnehin nicht in die Tankmilch gelangt. Insofern ist die Untersuchung von Tankmilchproben mittels PCR nicht sinnvoll, da sie die Prävalenz von M. bovis in den Herden drastisch unterschätzt.
Die Autoren schlussfolgern, dass die (noch) geringe Prävalenz von M. bovis in schwedischen Milchviehherden angesichts der erheblichen Bedeutung dieses Pathogens eine systematische und konsequente Bekämpfung sinnvoll erscheinen lässt, wie sie gegenwärtig bereits in Finnland (freiwilliges Bekämpfungsprogramm) und Neuseeland (systematische Eradikation) erfolgt.