Nachgefragt bei Kälbermäster Wendelin Jud

Interview mit Vorstandsmitglied Wendelin Jud

Wendelin Jud betrieb in Necker (SG) einen Kälbermastbetrieb, den seinem Sohn in dritter Generation weiterführt. Seit der Betriebsübergabe ist er beim Sohn angestellt und vor allem für die Beschaffung der Tränker zuständig. Im Interview erläutert er uns, weshalb er sich im Vorstand des KGD engagiert und welche Punkte ihm als Mäster in dieser Arbeit besonders am Herzen liegen.

1) Sie engagieren sich neu im Vorstand des KGD: Was sind die Gründe Ihres Engagements?

Als Präsident der St. Galler Kälbermäster und Züchter ist mir die Gesundheit der Kälber sehr wichtig. Kälbergesundheit ist das A und O einer erfolgreichen Mast oder Aufzucht.
Da wir alle Tränkkälber direkt bei den Geburtsbetrieben kaufen, kennen wir alle Herkunftsbetriebe und stellen fest, dass es sehr grosse Unterschiede zwischen diesen Betrieben gibt. In letzter Zeit fahren wir Betriebe, bei denen wir immer Gesundheitsprobleme hatten, nicht mehr an. Seither hat sich auch die Gesundheit der anderen eingestallten Kälber merklich verbessert. Daher scheint es mir wichtig, dass wir bei der Gesundheit der Kälber auf den Betrieben schon vor der Geburt ansetzen müssen. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass bei der Kälbergesundheit alle mitmachen müssen (KB, Aufzuchtbetriebe, Geburtsbetriebe, Handel, Mastbetriebe und Labelgeber).

2) Sie lassen Ihren Betrieb auch mit einer Bestandesberatung begleiten. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem KGD?

Es ist eine Bereicherung, wenn jemand Aussenstehendes den Betrieb anschaut und auf Schwachstellen hinweist aber auch Positives hervorhebt. Es ist immer gut, wenn jemand von aussen vor Betriebsblindheit schützt. Die erste Bestandesaufnahme durch den KGD war sehr lehrreich und positiv für Tipps und Behandlungsoptimierung.

3) Einzelne TierhalterInnen haben Angst vor noch mehr Auflagen – wie steht der KGD dazu?

Der KGD macht eine Bestandesaufnahme und empfiehlt Verbesserungen und gibt Ratschläge, die der Gesundheit der Kälber nützen. Es hängt vom Betriebsleiter ab, ob er die Anforderungen oder die Empfehlungen des KGD umsetzt. Wenn ja, dann soll er auch belohnt werden und den Status KGD-anerkannter Betrieb erhalten.

4) Welche konkreten Vorteile sehen Sie in der Statusvergabe von Betrieben der Kälberhaltung?

Dass ich eine gewisse Sicherheit habe, dass der Herkunftsbetrieb bzw. Geburtsbetrieb viel für die Gesundheit der Kälber macht. Somit hat der Tränker auch einen gewissen Mehrwert.

5) Welches ist Ihr persönliches Anliegen an die künftige Zusammenarbeit in der Branche?

Der KGD-Status soll im Labelbereich ein Pflichtpunkt sein. Wir möchten oder sollten im KGD in fünf Jahren mindestens soweit sein wie der SGD bei den Schweinen.

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