Nutzungsdauer von Schweizer Milchkühen

Ein grosses Potential für die Reduktion von Treibhausgasen verursacht durch die Landwirtschaft, sieht das Bundesamt für Landwirtschaft in der Verlängerung der Nutzungsdauer von Milch- und Mutterkühen.

Würden 30 % aller Milch- sowie auch Mutterkühe in der Schweiz (rund 678’000 Kühe im Jahr 2020[1]) ein Jahr länger gehalten, könnten jährlich 60'000 t CO2-eq. eingespart werden[2]. Um dieselbe jährliche Ersparnis zu erreichen, müsste man stattdessen 4.8 Millionen Buchen pflanzen[3]. Aus diesem Grund soll mit der Inkraftsetzung der AP22+ die längere Nutzung einer Kuh mit Direktzahlungen belohnt werden. Das Geld dafür, würde aus den Versorgungssicherheits- und Ressourceneffizienzbeiträgen genommen.

Was diese Neuregelung für betriebsspezifische Auswirkungen hätte, hängt von der Betriebsform ab. Während sich auf Mutterkuhbetrieben mutmasslich wenig ändern würde, würden Milchviehbetriebe wohl häufiger mit Fleischrassen besamen und einen langsameren Zuchtfortschritt erzielen. Zudem könnten die durchschnittlichen Zellzahlen steigen, da ältere Kühe in der Regel etwas höhere Zellzahlen aufweisen als Jüngere. Gleichzeitig könnte aber auch die Lebensleistung der Tiere erhöht und die Kosten für die Aufzucht damit eher kompensiert werden. Auch für den Kälbermarkt könnte eine längere Nutzung von Milchkühen Konsequenzen haben: es gäbe weniger Aufzucht-, dafür mehr Mastkälber und daraus ergäbe sich ein weiterer Zusatzverdienst für die Geburtsbetriebe. Wirtschaftlich gesehen, könnte sich die Verlängerung der Nutzungsdauer daher zusätzlich zu den Förderbeiträgen lohnen. Diesen und weiteren Fragestellungen haben sich ein Forschungsteam des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FiBL), der Agridea, der Berner Fachhochschule, der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) sowie weitere Begleitpartner (BLW, BLV, ASR, Bio Suisse, IP-Suisse, Migros, RGD, SMP, STS, SVW) angenommen, auch der Kälbergesundheitsdienst ist mit dabei. Nun liegen erste Ergebnisse zum Projekt «Erhöhung der Nutzungsdauer Schweizerischer Milchkühe: Einflussfaktoren, Zukunftsszenarien und Strategieentwicklung» vor, die im Rahmen von kostenlosen Workshops für Züchter, Landwirtinnen und andere Interessierte präsentieren und diskutieren möchte. Die Workshops werden von der Agridea in Zusammenarbeit mit dem FiBL organisert.

An den Workshops erfahren Sie aus erster Hand wie sich die Anzahl Abkalbungen, die Abgänge, die mittlere Nutzungsdauer, die Laktationsleistung, die Lebens- und Nutzungstageleistung je nach Rasse über die letzten dreissig Jahre in der Schweiz entwickelt haben. Und auch, worin und ob sich Betriebe mit langer vs. Betriebe mit kurzer Nutzungsdauer u.a. in den Faktoren Zellzahl, Anzahl Besamungen, Anteil Besamungen mit Milchrassetypen und Anteil gesexten Besamungen unterschieden. Der KGD bekam als Begleitpartner bereits am 29.09.2021 erste Ergebnisse vorgestellt und wir können darum garantieren, dass der Workshop äusserst spannend und anregend wird.

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Nutzungsdauer Schweizer Milchkühe

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