DV KGD: Schlussspurt oder Langstreckenlauf?

An der ordentlichen Delegiertenversammlung des Schweizer Kälbergesundheitsdienstes KGD vom 28. April 2023 standen nach den statutarischen Geschäften die Wahlen des Vorstandes inkl. Neuwahlen, der Revisionsstelle sowie des Präsidiums an. Die Delegierten erhielten Einblick in das Tätigkeitsprogramm 2022 sowie in den aktuellen Stand der Überführung des Angebotes in Rindergesundheit Schweiz (RGS). Das Inputreferat von Prof. Dr. med. vet. Martin Kaske zum Thema „Mycoplasma bovis in der Schweiz – Zeit zum Handeln“ rundete das Rahmenprogramm ab.

An der Delegiertenversammlung vom 28. April 2023 in Schönbühl stimmten die Delegierten des Schweizer Kälbergesundheitsdienstes KGD den statutarischen Geschäften zu. Der Jahresbericht sowie die Jahresrechnung 2022 wurden einstimmig genehmigt und der Vorstand wurde entlastet. Einstimmig erfolgte die Wiederwahl der Revisionsstelle sowie des Präsidiums. Fredi Siegrist und Ruth Sigerist werden damit weiterhin die Geschicke des Vereins leiten. Im Vorstand kam es zu einer Änderung: Jürg Dummermuth (SMP) stellte sich als Kandidat für den Sitz des ausscheidenden Thomas Hirsbrunner zur Verfügung und wurde einstimmig gewählt. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Thomas Hirsbrunner für seine engagierte Vorstandstätigkeit beim KGD und wünschen ihm alles Gute!

Rückblick…

Der KGD blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Seit der Eingliederung in RGS im Oktober 2021 profitiert der KGD von einer stärkeren Einbindung in Zucht- und Produzentenorganisationen sowie von den Möglichkeiten einer intensiveren Lobbyarbeit bei sämtlichen Stakeholdern der Branche.

Der KGD zählte Ende 2022 1011 Mitglieder und hat im Geschäftsjahr insgesamt 135 Bestandesbesuche durchgeführt. Es handelte sich dabei vorwiegend um Geburtsbetriebe (43%), aber auch Kälbermastbetriebe (16%) und Grossviehmäster (13%) sowie Mutterkuhbetriebe (18%). Zudem wurden diverse wissenschaftliche Publikationen und Artikel in der landwirtschaftlichen Fachpresse veröffentlicht. Des Weiteren wurden 37 Vorträge für Tierärzte und 25 Vorträge für Landwirte durchgeführt und zudem das regelmässig stattfindende RGS-Webinar für Tierärzte und Landwirte unter dem Motto «zäme vorwärts» ins Leben gerufen. Dabei wird jeweils ein aktuelles Thema aus der Rinder- und Kälbergesundheit von kompetenten Referenten vorgestellt.

…und Ausblick

Die sechste Delegiertenversammlung stand im Zeichen des nahenden Endes der Hauptprojektphase des Ressourcenprojektes «Etablierung eines Kälbergesundheitsdienstes (KGD) in der Schweiz». Eine gute Lösung konnte für die Weiterführung gefunden werden, in dem Rindergesundheit Schweiz (RGS) die Dienstleistungen, die Mitarbeitenden und die Mitglieder des KGD übernimmt. Der KGD wird damit zu einem Bereich von RGS. Es werden jedoch nicht mehr die gleichen Ressourcen wie in den Vorjahren zur Verfügung stehen. Viele Probleme wurden in den vergangenen bald sechs Jahren angepackt, aber wie auch der Runde Tisch vom 9. März 2023 aufzeigte, wurde in der Praxis noch zu wenig flächendeckend verändert. Es besteht weiterhin Handlungsbedarf, denn grosse Probleme sind noch ungelöst - obwohl durchaus Lösungskonzepte vorliegen. Der KGD wird auch künftig gemeinsam mit der neu gegründeten Taskforce die Verbesserung der Schweizer Kälbergesundheit vorantreiben. Diese Taskforce setzt sich zusammen aus namhaften Vertretern verschiedener Organisationen aus der Branche.

Mycoplasma bovis in der Schweiz – Zeit zum Handeln“

Zum Schluss der diesjährigen Delegiertenversammlung erläuterte Martin Kaske im Inputreferat die Wichtigkeit des Erregers Mycoplasma bovis für die Rinder- und Kälberhaltung in der Schweiz. Er zeigte auf, wie gross die vermutlich jährlich entstehenden Schäden sind, welche dieser Erreger in der Schweizer Rindviehhaltung anrichtet und welcher Anteil an antibiotischen Behandlungen dementsprechend gespart werden könnte, wenn Mycoplasma bovis in der Schweiz national bekämpft würde. Martin Kaske stellte daraufhin einen Vorschlag eines nationalen Eradikationsprogrammes für M. bovis in der Schweiz vor (Mycontrol) und zeigte die Möglichkeiten und Grenzen der demnächst verfügbaren Impfung auf.

 

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